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vznews, Schweiz deutsch, Juni 2023, Ausgabe 136

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Die vz news informieren fünfmal jährlich über aktuelle Finanzthemen. Das kostenlose Magazin beantwortet Fragen zu Hypotheken, Geldanlagen, zur Pensionierung oder zum Nachlass.

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Seite 8 vz news 136 / Juni 2023 Praxistipps: Renten, Reformen, Teuerung Inflation und höhere Hypozinsen: Soll ich meine Hypothek amortisieren? Obwohl die Inflation den Schuldnern hilft, stellen sich aktuell sehr viele Eigenheimbesitzer diese Frage. Das ist verständlich, denn eine Amortisation senkt die Zinskosten. Und das ist beruhigend – gerade wenn man bis zur Pensionierung seine Fixkosten möglichst reduzieren möchte. Allerdings: Mit einer Amortisation schränkt man seinen finanziellen Spielraum ein, der sehr wertvoll ist – etwa für Renovationen, unerwartete Ausgaben oder Erbvorbezüge. Wenn die Lebenskosten höher sind als erwartet oder wenn Pflegekosten anfallen, kann das Geld schnell knapp werden. Nach der Pensionierung ist es schwierig, eine Hypothek aufzunehmen: Viele Banken lehnen eine Aufstockung ab, weil aus ihrer Sicht die Renten nicht ausreichen, um alle Kosten zu decken. Nach einer Amortisa tion steigt meistens auch die Steuerbelastung, weil der Abzug für Schuldzinsen abnimmt oder wegfällt (mehr dazu im Merkblatt). Einige verkaufen Wertschriften, um mit dem Erlös ihre Hypothek zurückzuzahlen. Verkaufen sie zu einem ungüns tigen Moment, riskieren sie Verluste. Und ist das Geld im Haus gebunden, kann man es nicht anlegen. Den verpassten Ertrag muss man gegen die Zinsersparnis aufrechnen. Langfristig kann man an der Börse eine gute Rendite erzielen. Je nachdem, wie viel Risiko man eingehen will und kann, ist sie viel höher als die Zinsersparnis dank der Amortisation. «Vermögensverzehr» klingt schrecklich – worum geht es, bin ich auch betroffen? Der Begriff ist sperrig, aber wichtig. In der Regel reichen die Renten aus AHV und Pensionskasse nicht aus, um den gewohnten Lebensstil fortzuführen. Die wenigsten haben so viel Vermögen aufgebaut, dass sie die Differenz zum Renteneinkommen allein mit den Erträgen ausgleichen können, die ihr Vermögen abwirft. Darum muss man das Vermögen schrittweise verbrauchen – das ist der Vermögensverzehr. Tipp: Überlassen Sie das nicht dem Zufall, sondern machen Sie einen soliden Finanzplan. Nur so wissen Sie, welche Ersparnisse Sie längerfristig anlegen können, um damit eine höhere Rendite zu erzielen. Bewährt hat sich MERKBLATT Steuern auf Immobilien Bestellen Sie das kostenlose Merkblatt mit der Bestellkarte oder online unter www.vzch.com/vznews136, oder rufen Sie einfach an (siehe Seite 24). eine Etappenstrategie, bei der das Geld in einen Verzehrs- und einen Wachstumsteil aufgeteilt wird. Sinnvoll ist auch eine Anlagestrategie nach dem Vorbild einer Pensionskasse. Vermeiden Sie aber Leibrenten und andere Entnahme- oder Auszahlungspläne von Banken und Versicher ern. Die meisten sind ineffizient und teuer. MERKBLATT Einkommen sichern Bestellen Sie das kostenlose Merkblatt mit der Bestellkarte oder online unter www.vzch.com/vznews136, oder rufen Sie einfach an (siehe Seite 24). Was ändert sich für mich, wenn die BVG-Reform angenommen wird? Voraussichtlich nächsten März stimmen die Schweizerinnen und Schweizer über diese Reform ab. Sagen sie Ja, dann ändert sich einiges in der beruflichen Vorsorge. Der Mindestumwandlungssatz im Obligatorium würde von 6,8 auf 6 Prozent sinken. Das bedeutet, dass pro 100’000 Franken Pensionskassenkapital nur noch 6000 statt 6800 Franken Rente pro Jahr ausbezahlt würden. Um diese Einbusse abzufedern, sind Kompensationen für 15 Jahrgänge vorgesehen. Je grösser das Guthaben, das jemand in der Pensionskasse angespart hat, desto kleiner fällt der Rentenzuschlag aus. Und wer mehr als 441’000 Franken angespart hat, soll gar keinen Zuschlag bekommen. Die Reform sieht auch vor, dass Teilzeitarbeitende und Beschäftigte mit tiefem Einkommen oder mehreren Jobs besser abgesichert werden. Die Eintrittsschwelle würde von 22’050 auf 19’845 Franken sinken, und der fixe Koordinationsabzug von 25’752 Franken soll ganz verschwinden. Stattdessen wären immer 80 Prozent des Lohnes versichert. Tipp: Mit dem tieferen Umwandlungssatz würden die Renten weiter sinken. Prüfen Sie schon heute, ob Sie bei Ihrer Pensionierung besser die Rente oder das Kapital nehmen. Mehr erfahren aus dem Merkblatt (unten). MERKBLATT Rente oder Kapital? Bestellen Sie das kostenlose Merkblatt mit der Bestellkarte oder online unter www.vzch.com/vznews136, oder rufen Sie einfach an (siehe Seite 24).

vz news 136 / Juni 2023 Seite 9 Neue Studie zeigt: Aktive Fonds bleiben teuer – zu teuer! Die Gebühren für Anlagefonds sinken seit Jahren. Aktiv gemanagte Fonds kosten aber zu viel, und ihr wichtigstes Versprechen lösen sie bis heute nicht ein. KOLUMNE Von Gretzky lernen Die Gebühren für aktiv gemanagte Fonds bleiben ein «Renditefresser» Seit 2010 sind die Fondsgebühren eines durchschnittlichen Schweizer Depots gesunken. Aktive Anlagefonds sind aber immer noch viermal so teuer wie passive Fonds wie ETF und Indexfonds. MARK DITTLI Chefredaktor der Finanzplattform «The Market NZZ» DANIEL WEINMANN Anlageexperte daniel.weinmann@vzch.com Tel. 044 207 27 27 Immer mehr Anlegerinnen und Anleger wollen wissen, was in ihren Depots steckt und wie sie im Vergleich zum Markt abschneiden. 2022 haben die Expertinnen und Experten des VZ über 3300 Depots analysiert – so viele wie noch nie. Von den Ergebnissen dieser Analyse sind drei Punkte besonders bemerkenswert: f Gebühren: Die Gebühren aktiv gemanagter Fonds sind tiefer, sie bleiben aber ein «Rendite fresser». Denn im Schnitt sind sie viermal so hoch wie die für passive Fonds (Grafik oben). Aktive Fonds schneiden selten besser ab als der Markt, darum sind die hohen Kosten nicht gerechtfertigt. f Produkte: Fast zwei Drittel der Depots bestehen aus hauseigenen Produkten, die die Banken ihren Kunden verkaufen. Diese Gebühren wurden weniger gesenkt als die von Produkten anderer Anbieter, die sich dem Wettbewerb stellen müssen. Da stellt sich die Frage, ob Banken eigene Produkte empfehlen, weil sie daran mehr verdienen. Fondsgebühren 1,5% 1,2% 0,9% 0,6% 0,3% 0,0% Quelle: VZ-Depotchecks 2010 ×4 Gebühren für aktive Fonds f Strategie: Erfreulich ist, dass immer mehr Anleger die Vorteile von ETF und Index fonds erkennen: Seit 2010 ist der Anteil passiver Fonds in einem durchschnitt lichen Schweizer Depot von 6 auf rund 25 Prozent gestiegen. Diese Fonds sind günstiger und transparenter als aktiv gemanagte – und sie halten, was sie versprechen. Unnötige Risiken im Depot abbauen Fazit: Es lohnt sich, Wertschriftendepots regelmässig überprüfen zu lassen. Vielen Anlegern ist nicht bewusst, dass sie in teure Anlageprodukte investieren, die sich vor allem für ihre Bank auszahlen. Allein darum sollte man eine Zweitmeinung von unabhängigen Fachleuten einholen, die nicht am Verkauf von Produkten mitverdienen. Und: Eine Zweitmeinung hilft auch, unnötige Risiken abzubauen und das Verhältnis von Risiko und Rendite nachhaltig zu verbessern. Sie möchten mehr erfahren? Bestellen Sie die kostenlose Studie (siehe unten) oder sprechen Sie jetzt mit einer Fachperson im VZ in Ihrer Nähe (Kontakte auf Seite 24). STUDIE 2022 ×4 Gebühren für passive Fonds NEU Anlegerverhalten in der Schweiz Die neue VZ-Studie zeigt, wie Anle gerinnen und Anleger ihr Geld investieren und welche Risiken in ihren Depots stecken. Bestellen Sie die kostenlose Studie (16 Seiten) unter www.vzch.com/ vznews136, per Post oder telefonisch: 044 207 27 27 Wayne Gretzky ist der grösste Eishockeyspieler aller Zeiten. Der Kanadier spielte bis 1999 zwanzig Saisons in der National Hockey League und führte die Edmonton Oilers zu vier Stanley-Cup-Siegen. «The Great One» war weder besonders gross noch besonders kräftig. Auf sein Erfolgsrezept angesprochen, sagte Gretzky: «Ich fahre nicht dorthin, wo der Puck ist, sondern dorthin, wo er sein wird.» In diesen Worten steckt eine wichtige Lehre für Anlegerinnen und Anleger: Die Preise an den Börsen spiegeln nicht die Gegenwart, sie diskontieren die Zukunft. Deshalb er ahnen sie einen Wirtschafts abschwung, lange bevor er offiziell ist, und sie drehen nach oben, während der Himmel noch voller dunkler Wolken ist. Die täglichen News sind deshalb für die Börsen weit gehend irrelevant. Sie zeigen bloss, wo der Puck derzeit liegt. Wer im An lage geschäft erfolgreich sein will, sollte Gretzkys Rat folgen und dorthin fahren, wo der Puck sein wird. www.themarket.ch

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