Seite 12 vz news 145 / April 2025Nach der Pensionierung sinkendie Steuern stark – ein IrrtumKomplexe Regeln, Reformen und drohende Steuererhöhungen: Viele Erwerbstätigekönnen die steuerlichen Folgen nach der Pensionierung kaum mehr abschätzen.THOMAS FRICKPensionierungsexpertethomas.frick@vzch.comTel. 041 726 11 11Der Staat unterstützt denSchritt in die Pensionierungmit gezielten Massnahmen.Zu den wichtigsten gehörensteuerliche Anreize. Sie tragendazu bei, dass man nachder Pensionierung finan ziellbesser dasteht. Das ist eineder grossen Stärken unseresVorsorgesystems. Trotzdemsind immer mehr Erwerbstätigeverun sichert. WichtigeGründe dafür sind die vielenReformen und die immerkompli zierteren Steuergesetze.Dazu kommt diepolitische Diskus sion umhöhere Steuern beim Bezugder Ersparnisse aus derSäule 3a und Pensionskasse.Die meisten Erwerbstätigenhaben darum grosseMühe, die Folgen der Steuernfür ihre PensionierungDie Steuern sinken weniger als erwartetBeispiel (vereinfacht): Ehepaar, (Frau 63 / Mann 64), Zürich, keine Kirchensteuer;steuer bares Vermögen 1,5 Mio. abzüglich Hypothek 0,6 Mio.CHF; Einkommen netto: Mann 120’000 CHF, Frau 45’000 CHF; Säule 3a: je150’000 CHF; PK Mann (mit 65) 0,8 Mio. CHF (UWS 5,2%), PK Frau(mit 64,5) 0,25 Mio. CHF (UWS 5.1%); 13 AHV-Monatsrenten;in Franken, gerundetEinnahmen pro Jahr Vor 65 Nach 65Erwerbseinkommen 165’000 –AHV-Renten – 49’140PK-Renten – 54’350Andere steuerbare Erträge 1 28’750 32’990Total Einnahmen 193’750 136’480Steuerbare Abzüge 2 – 53’270 – 30’350Total steuerbare Einnahmen 140’480 106’130Steuern pro JahrEinkommenssteuern 22’210 13’610Kapitalauszahlungssteuern 3 – 690Vermögenssteuern 1’410 2’270Total Steuern pro Jahr 23’620 16’570Rückgang Steuern pro Jahr 7’050Rückgang Einkommen pro Jahr 4 61’5101 Steuerbarer Wertschriftenertrag 1,5% (Durchschnitt über diePlanungsdauer) zuzüglich Eigenmietwert brutto 25’000 CHF2 Berufsauslagen, Säule 3a, Zweitverdiener-Abzug, Versicherungen,Hypozinsen, Haus-/Vermögensverwaltungskosten usw.3 15’186 CHF auf 22 Jahre verteilt (2 x Säule 3a von je 150’000 CHF)4 Einkommen (165’000 CHF) minus AHV- und PK-Renten (103’490 CHF)abzuschätzen. Viele gehendavon aus, dass sie wenigerSteuern zahlen, weil die Rentenaus AHV und Pensionskasseviel tiefer sind als ihrletzter Lohn.Die Steuerersparnis fälltmeistens aber viel geringeraus als erwartet. Das Ehepaarim Beispiel hat mit denRenten gut 60’000 Frankenweniger pro Jahr zur Verfügung.Die Steuerlast sinktaber nur um rund 7000 Franken(siehe Tabelle unten).Viele unterschätzen dasund sind dann enttäuscht,wenn sie sich nach der Pensionierungnicht den Lebensstandardleisten können, densie sich erhofft hatten.So sichern Sie IhrEinkommen nach 65Darum sollte man sich sofrüh wie möglich mit densteuerlichen Anreizen befassen,die der Staat geschaffenhat. Die folgenden Tippshelfen, alles richtig aufzugleisen.Weitere Tipps findenSie im Merkblatt zum Thema(siehe Kasten oben). Organisieren Sie sichAm besten fährt, wer seineSteuerbelastung schon vieleJahre vor der Pensionierungim Griff hat.Pensionskasse: Immer wiederist die Meinung zu hören,dass freiwillige Einzahlungenin die Pensionskasse (PK-Einkäufe) nur etwas für Besserverdienendeseien. Das istMERKBLATTSteuern sparenbei derPensionierungBestellen Sie das kostenloseMerkblatt mit derBestellkarte oder onlineüber www.vzch.com/vznews145. Oder rufenSie an (siehe Seite 24).falsch. Natürlich profitierenSelbstständige und Angestelltemit hohen Löhnen ammeisten, PK-Einkäufe lohnensich aber auch mit kleinerenBeträgen.Schweizer Haushalteparkieren grosse Beträge aufSparkonten – oft sind es50’000 bis 300’000 Franken.Viele haben auch etwasgeerbt. Wer einen Teil davonnutzt und zum Beispiel jedesJahr 10’000 Franken einzahlt,kann jedes Mal mehrereTausend Franken Steuernsparen und gleichzeitigdie Leistungen nach derPensionierung verbessern.Säule 3a: Die Säule 3a eignetsich sehr gut, um Jahr fürJahr Geld auf die Seite zulegen und Steuern zu sparen.Zahlen Sie jedes Jahr ein,auch wenn es nicht derHöchstbetrag ist. Denndiese Beträge können Sie zu100 Prozent vom steuerbarenEinkommen abziehen.Tipp: Beziehen Sie IhreGuthaben nicht auf einmal,weil Sie sonst in einer höherenProgression landen. DasSteueramt zählt nämlich alleBezüge eines Jahres zusammen,zum Teil auch die desEhepartners. Entscheiden Sie richtigWie hoch die Steuern nach 65sind und wann sie anfallen,hängt stark davon ab, wieman das Geld aus der Pen-
vz news 145 / April 2025 Seite 13Pensionskassen-Rente: Darum ist die Höhedes Umwandlungssatzes entscheidendBeispiel: Jahreslohn 135’000 Franken netto, angespartes Guthaben inder Pensionskasse 800’000 Franken; Angaben in FrankenVoraussichtliche Umwandlungssatz 2Renten pro Jahr 5,5% 5,0% 4,5%Pensionskassen-Rente 44’000 40’000 36’000AHV-Rente 1 32’760 32’760 32’760Total Renten pro Jahr 76’760 72’760 68’760Total Renten in % desheutigen Nettoeinkommens 56,9% 53,9% 50,9%Lesebeispiel: Die Renten aus AHV und Pensionskasse machen oft nurknapp die Hälfte des letzten Lohns aus. Wer seinen Lebensstandardnach 65 halten möchte, braucht dagegen rund 70 bis 80 Prozent.1 Maximalrente für Alleinstehende inkl. 13. AHV-Rente (ab 2026)2 Bei einigen Kassen ist der «umhüllende» Umwandlungssatz deutlichunter 5 Prozent gefallen.sionskasse bezieht: als Rente,Kapital oder als Mix aus beidem.Die Rente muss man einLeben lang als Einkommenversteuern. Beim Kapitalbezugzahlt man den grösstenTeil der Steuern zum Zeitpunktder Auszahlung. Dafürdanach in der Regel weniger.Tipp: Wichtiger alssteuerliche Überlegungen ist,dass Sie mit Ihren Ersparnissenein sicheres Einkommenerzielen – das Geld mussmöglichst lange reichen. DieRenten aus AHV und Pensionskassedecken oft nurnoch rund 50 Prozent desletzten Lohns, weil die PK-Umwandlungssätze in denletzten Jahren deutlich gesunkensind. Von diesemSatz hängt ab, wie hoch IhreRente ausfällt. Dazu ein Beispiel:Bei einem Umwandlungssatzvon 4,5 statt5,5 Prozent bekommt man8000 Franken weniger Renteim Jahr – ein Leben lang(Beispiel in der Tabelle links).Prüfen Sie darum rechtzeitig,welche LeistungenIhre Pensionskasse vorsieht.Besonders Ehepaare müssensich gut abstimmen, wer vonbeiden die Rente und werdas Kapital nimmt. Mehr zudiesem Thema erfahren Sieim Artikel unten. Senken Sie Ihre KostenNach der Pensionierunghängt der Lebensstandardauch davon ab, wie manseine Steuern organisiert.Eigenmietwert: Sollte derEigenmietwert wegfallen,dürfte bei vielen Wohneigentümerndie Steuerlast sinken.Ob es sich aber ohne Eigenmietwertlohnt, die Hypothekzu amortisieren, musssorgfältig geprüft werden.Denn unter Umständenläuft man Gefahr, dass nach65 Geld zum Leben fehlt.Weiterarbeit: Wer länger erwerbstätigbleibt, sollte diesteuerlichen Folgen sorgfältigberechnen. Wenn zum Lohndie Renten aus AHV undPensionskasse dazukommen,kann die Steuerlast steil steigen.Klären Sie ab, wie Siedas vermeiden. Je nachdemlohnt es sich, die Renten umein paar Jahre aufzuschieben.Geldanlagen: Ziehen Siesteuergünstige Geldanlagenvor. Im Gegensatz zu Zinserträgensind Kursgewinnemeistens steuerfrei. Aussteuerlicher Sicht ist es darumsinnvoll, Ihr Geld so zuinvestieren, dass mehr steuerfreieKursgewinne und wenigerZinserträge anfallen.Sie möchten IhreSteuerlast senken,wenn Sie in Pension gehen?Bestellen Sie das kostenloseMerkblatt (Seite 12 oben),oder sprechen Sie jetzt miteiner erfahrenen Fachpersonim VZ (siehe Seite 24).Ehepartner: Wer bezieht die Rente – wer das Kapital?Viele Ehepaare sind Doppelverdienerund zahlen in separatenPensionskassen ein.Bei der Pensionierung müssensie sich gut abstimmen:Wer nimmt das Kapital, werdie Rente? Davon hängt ab,was man sich später leistenkann. Diese Tipps helfen,richtig zu entscheiden:f Prüfen Sie die Konditionender Pensionskassen, vorallem die Umwandlungssätze:Je tiefer dieser Satz ist,desto kleiner fällt die Renteein Leben lang aus. Darumsollte in der Regel der Ehepartnerdie Pensionskassen-Rente beziehen, dessen Kasseden höheren Satz anwendet.f Wenn Sie einen Teil alsKapital beziehen, sollten Sieabklären, aus welchem«Topf» dieses Geld kommt.Die meisten Pensionskassenentnehmen es proportionalaus dem Obligatorium undÜberobligatorium. Nur wenigezahlen zuerst den überobligatorischenTeil aus. Diebeiden Varianten habenunterschiedliche Folgen fürdie Höhe der Rente.f Vergleichen Sie die Leistungenfür den überlebendenPartner. In der Regel bekommenWitwen und Witwer60 Prozent der AltersrenteIhres verstorbenen Partners.Bei einigen Pensionskassenist der überlebende Partnerbesser abgesichert, und dieRenten fallen grosszügigeraus. Umgekehrt kürzen einigeKassen ihre Leistungen,wenn der Altersunterschiedzwischen den Ehepartnernüberdurchschnittlich ist.f Wenn beide Pensionskassenidentische Leistungenvorsehen, kann die Lebenserwartungausschlaggebendsein. Frauen leben in der Regellänger als gleichaltrigeMänner, darum beziehen sieihre Rente länger. Sind beideEhepartner etwa gleich alt,sollte darum eher die Fraudie Rente beziehen – ausser,ihre Lebenserwartung ist ausgesundheitlichen Gründenstark verkürzt.Sie wollen mehr erfahren?Bestellen Siedas Merkblatt (unten), odersprechen Sie mit einer Fachpersonim VZ Vermögens-Zentrum (Seite 24).MERKBLATTPensionierung:Rente oder KapitalBestellen Sie das kosten loseMerkblatt mit derBestellkarte oder onlineüber www.vzch.com/vznews145. Oder rufenSie an (siehe Seite 24).
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